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Ein Ziel unserer Tour war eigentlich mit der Zahnradbahn den höchsten Walisischen Berg Snowdon (1085 Meter) zu "besteigen". Leider wurde damals aber gerade die Bergstation umgebaut und auf Grund des mal wieder grottenschlechten Wetters fand kein Dampfbetrieb statt. Zum vollen Preis mit der Diesellok die halbe Strecke zu fahren war uns doch zu "blöd" und so besuchten wir nur mal kurz die ganz in der Nähe befindliche Llanberis Lake Railway, die auf ca. 2,5 Meilen (4,0 km) zur "Touristenbelustigung" da ist. Vergangene Aufgabe war der Transport von Schiefer, der in dieser Gegend relativ reichlich vorkam. Zur Erinnerung sind auch noch ein paar "Großraumgüterwagen" vorhanden, die früher zum Transport dieses in Llanberis allgegenwärtigen Baumaterials verwendet wurden.
Die kurzen Unterwegshalte ließen nicht viel Zeit für gelungene Fotos. Beeindruckend auch immer wieder, wie die englischen Fahrgäste das regnerische Wetter ignorieren, ist wahrscheinlich alles nur eine Frage der Gewöhnung. Dementsprechend voll war der Bahnsteig am derzeitigem Endpunkt Rhyd-Ddu. "Derzeitig" weil es inzwischen ein ehrgeiziges Projekt gibt, die Welsh Highland Railway in ihrer gesamten Streckenlänge von 38 1/2 Meilen wieder aufzubauen. Die Eröffnung des letzten Teilstücks Rhyd-Ddu - Porthmadog ist für das Jahr 2009 geplant, sicher ein Grund, Wales dann mal wieder einen Besuch abzustatten. Europäische "Reisekultur" gibt es also auch auf 597 Millimetern Spurweite! Der Berg im Hintergrund könnte der Snowdon sein. Nachdem die Rückfallweiche an der Einfahrt des Bahnhofs Dinas erst etwas "zickte" fuhr der Zug mit wenigen Minuten Verspätung ein. In Dinas befindet sich das zentrale Depot der Bahn, wo u.a. die beiden weiteren Garratts Nr. 138 und K1 untergestellt sind.
Hier geht's rein in die Burg... und hier wieder raus. So interessant diese Ausfahrt aus der Burg ist, so erstaunlich ist die Rückseite des "Tunnelportals". Hier mündet die Strecke direkt auf eine Brücke, auf der die Eisenbahn aber komplett "eingehaust" ist.
was übersetzt soviel wie "Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln in der Nähe eines schnellen Wirbels heißt. Der Nahverkehr auf der Küstenstrecke Crewe - Holyhead (North Wales Coast Line) ist fest in der Hand von Arriva, die hier
verschiedene Triebwagentypen einsetzen. sowie Class 175, gebaut von Alstom zwischen 1999 und 2001. Nahe des Haltepunkts gibt es eine Blockstelle (?), an der man sehr gut die in Großbritannien häufig angewandte "Kombischranke" erleben kann. Für kontinentale Verhältnisse auf einer mit etwa 160 km/h Höchstgeschwindigkeit betriebenen Strecke ein recht merkwürdiger Anblick.
Zum Abschluß diesen Tages machten wir dann einen Ausflug zur bereits erwähnten Menai-Strait. In Bangor wird diese Verbindung zwischen der Conwy- und der Caernaforn-Bucht nicht nur von einer Eisenbahn- sondern auch von einer imposant anzuschauenden
Menai-Bridge-Straßenbrücke überquert. Von ersterer habe ich leider nur ein paar weniger zeigenswerte Gegenlichtaufnahmen, verzeiht mir deshalb diesen "Ausrutscher ins Offtopic" des Straßenverkehrs...
Am nächsten Tage war für einen Teil unserer Gruppe "Bezahltes Wandern" angesagt. Wir überquerten für stolze 70 Pence (knapp 1 Euro) die etwa 800 Meter lange Barmouth Bridge (walisisch Pont Abermaw), die Fußgängern und Radfahrern auf dem Weg nach Fairbourne einen annähernd 30 Kilometer langen Umweg spart. Das war und ist es den Walisern schon wert, etwas "Toll" einzutreiben. Ob dieser in die Unterhaltung der Brücke fließt wage ich angesichts des nicht so ganz vertrauenserweckenden Zustands der Brücke zu bezweifeln. Heil auf der anderen Seite angekommen war unser nächstes Ziel die Fairbourne Railway, aber dazu später... |