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Meine große "Streckenkenntnis-Rundfahrt" im März 2010 führte mich über Österreich in die Slowakei. Erster Bahnhof in der Slowakei war Devínska Nová Ves (Theben-Neudorf), den ich bisher nur als Zielbahnhof der "Škoda-/Volkswagen-Züge" kannte. Auf der zum Škoda-Werk Bratislava führenden Anschlußbahn rangierte eine unfotografiert gebliebene Lok aus der Reihe 771.
Unfotografiert blieb auch der
Bratislavaer Hauptbahnhof. Absolut kein Ort zum Wohlfühlen! Massenhaft Menschen
drängen sich in einem engen und dreckigem Bahnsteigtunnel, jede Menge
Schmierereien an allen möglichen (und unmöglichen) Orten. Schnell weg hier!
Meine Aufzeichnungen verzeichnen für die folgenden Bahnhöfe Jelšovce, Bošany, Chynorany und Bystričany Formsignale. Davon sind Jelšovce und Bystričany die einzigsten Bahnhöfe auch mit Ausfahrsignalen, in den übrigen Stationen übernimmt die "Kelle" diese Funktion. In Topoľčany wird nach Erteilung des Abfahrtsauftrags die Ausfahrt unseres Zuges in "strammer Diensthaltung" beobachtet. Anschließend kann auch der kreuzende Os 5004 (gezogen von 750 129-9) abgefertigt werden. Über die "Schönheit" von Bahnhofs-Architektur ließe sich hier vortrefflich streiten.
Ebenso aufmerksam wie in Topoľčany wird in Žabokreky nad Nitrou die Kreuzung unseres durchfahrenden Schnellzugs mit Os 5028 beobachtet.
Güterverkehr gab es u.a. in
Ludanice, Vel'ké Uherce, Zemianske Kostoľany und Nováky zu sehen.
Auch im Endbahnhof Prievidza meines Schnellzuges war ein "Hektor" im Güterzug-Verschub beschäftigt. In Deutschland sind dessen Brüder unter der Baureihe V75 (später 107) bekannt, leider ist meines Wissens nach derzeit keine Lok dieser Reihe mehr betriebsfähig.
Am Hausbahnsteig wartet derweil bereits der zweiteilige Triebwagen aus der Reihe 814 auf seine Fahrgäste nach Horná Štubňa. Dessen Schaffnerin bereitete meine FIP-Fahrkarte (Internationale Freifahrt für Eisenbahner) offensichtlich etwas Kopfzerbrechen. Nach der ersten Kontrolle verschwand sie für einige Minuten im anderem Triebwagenteil. Lächelnd kam sie wenig später zurück, um per Kugelschreiber doch noch einen Kontrollvermerk auf der Fahrkarte anzubringen. Überhaupt ist auffällig, daß bei der ŽSSK kaum die ansonsten üblichen Schaffnerzangen verwendet werden.
Auf Grund der nun doch schon einsetzenden Dämmerung gibt es von der folgenden Fahrt über Turčianske Teplice (Bad Stuben) und Banská Bystrica nach Zvolen keine Fotos. Dafür konnte ich wenigstens etwas Klarheit über den verzwickten Streckenverlauf bei Horná Štubňa erhalten. Übernachtet wurde in der recht empfehlenswerten Pension Almada, etwa 800 Meter vom Bahnhof Zvolen entfernt. Der nächste Morgen zeigte sich wolkenverhangen, trotzdem gab es im Zvolener Personenbahnhof interessante Dinge zu fotografieren. Eine der auch heute noch recht "futuristisch" aussehenden "Laminatkas" kam mit einem Güterzug durch den Bahnhof gerollt. In gepflegtem Zustand begeistern mich diese Loks immer wieder. Natürlich auch ob ihres Alters (Baujahre 1968-70), das dem meinigem sehr nahe kommt.
Der "Bahnhofs-Hektor" war mit dem Verschieben weißrussischer Kesselwagons beschäftigt. Laut Anschriften transportieren diese etwas ungewohnt ausschauenden Wagen Benzin.
Kurze Zeit später rollte die hervorragend gepflegte 750 300-6 mit ihrem Os 7319 aus Richtung Banská Bystrica in den Bahnhof. Ihr sollte ich glücklicherweise nochmals bei besserem Wetter begegnen. Anschließend wurde auch ein kleiner Abstecher zum Panzerzug unterhalb des Schloß Altsohl gemacht.
Dann hieß es noch schnell die
Bettkarte für die Rückfahrt zu lösen. Auch ein Buch mit einem groben
Überblick über slowakische Loks und Wagen konnte ich am internationalem
Schalter in Zvolen erstehen. Natürlich wurde auch die Chance genutzt, den
Gutschein für die Kursbuch-Berichtigung gegen das komplett neu heraus gegebene
Kursbuch einzutauschen.
Unterwegs kam unser Zug noch an so beeindruckenden Bahnhöfen wie Podbrezová zum Halten. Deren Größe zeugt von der Bedeutung, die diese Strecke wahrscheinlich mal hatte. Heute ist das Zugpaar R 810/811 der einzigste hochwertige Zug zwischen Banská Bystrica und Margecany.
Bis Brezno nutzte ich diesen Zug, dort ging's dann nach wenigen Minuten Wartezeit mit einer "Brotbüchse" weiter in die Berge. Die Überwindung des Zbojská-Sattels erforderte die Anlegung mehrerer Zahnstangenabschnitte zwischen Pohronská Polhora und Tisovec wo ich ein Treffen dreier Vertreter aus der Reihe 812 (v.l.n.r. 007, 003, 010) fotografieren konnte.
"Gemütlich" geht es noch auf solchen slowakischen Nebenstrecken zu. So bleibt neben der Übergabe der Dienstpost auch Zeit für ein kleines Schwätzchen. Studierte Leute würden das heutzutage hochtrabend als "Synergien" bezeichnen.
Im Inneren von 812 007-3 gab es sogar ein Aufkleber mit dem Hinweis auf die Ozubnicová železnica.
Nächster Umstieg war in Jesenské, hier stand auch 736 007-6 mit ihrem Nahgüterzug bereit. Ich nutzte aber trotzdem den Os 6266, der heute aus 810 413-5 und einem Beiwagen bestand.
Reichlich 40 Minuten später hieß es schon wieder umsteigen, ab Fil'akovo durfte ich hinter 754 052-9 Platz nehmen. Allerdings nur bis ins etwa 15 Kilometer entfernte Lučenec, denn ich hatte noch einen Abstecher auf die KBS 162 nach Utekáč eingeplant. Diese Fahrt wird aber mal ein extra Bericht, denn wir sind hier immerhin schon bei Bild 16 angelangt. Deshalb folgt nun auch ein Sprung zum Teil 2. |