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Während unserer "slowakischen Woche" vom 2. bis 6. Mai 2011 unternahmen wir auch Abstecher zu zwei grenzüberschreitenden Strecken zwischen der Slowakei und Ungarn. Beide werden im Personennahverkehr leider nicht mehr bedient, die Güterzugfrequenz ist eher gering (0-1 Zugpaare pro Tag). So waren es hauptsächlich ungarische Binnenverkehrszüge, die wir beobachten konnten, zwei grenzüberschreitende Güterzugpaare bildeten "das Tüpfelchen auf dem i".
Die erste ungarische "Brotbüchse" begegnete uns am 5. Mai 2011 im absolut idyllischem Bahnhof Ipolytarnóc. Dort gibt es eine größere Fahrplanlücke am Vormittag, nach Ankunft des 33220 um 8.48 Uhr zieht Ruhe bis 11.20 Uhr ein. Das Durchfahrtsgleis war zwar ziemlich blank, jedoch konnten wir keinen Güterzug sichten.
Am Haltepunkt Ráróspusta verscheuchte uns die Schrankenwärterin aus dem Schrankenbereich und die Fotowolke hatte -wie so oft in diesen Tagen- Dienst. Trotzdem gelang noch ein halbwegs nettes Foto dieser idyllischen Bahnanlage.
Wenig später traf dann im ungarischem Endbahnhof Bzmot 344 auf seinen "Kollegen" 283 vom Morgen. Welcher von beiden die nächste Abfahrt um 11.55 Uhr übernahm haben wir nicht mehr beobachtet, da ein Wechsel zu der zweiten Verbindung Fil'akovo - Somoskõújfalu anstand. Auch auf dieser etwa 12 Kilometer langen Strecke gibt es inzwischen keinen grenzüberschreitenden Personenverkehr mehr.
Meine persönlich letzte Fahrt am Abend des 26. März 2011 hatte aber starkes Interesse am ungarischem Binnenverkehr geweckt. Schließlich sind hier die "Metros" der Reihe 6341 im Einsatz. Eine willkommene Abwechslung im "Brotbüchsen-Einerlei".
Zurück zum 5.5.2011: Nachdem wir in Fil'akovo gerade noch einen Richtung Südost ausfahrenden Zug sehen vermuten wir in Unkenntnis der üblicherweise sehr geringen Auslastung den Pn 45563 nach Somoskõújfalu. Spätestens in Somoskõújfalu wird uns klar, daß dieser -gebildet aus einem Schiebewandwagen- bereits in Ungarn angekommen ist und auch schon mit M62 224 bespannt wurde. Die slowakische Bardotka wartet derweil auf einem Nebengleis, eine widerspenstige Weiche im nördlichem Bahnhofkopf verhindert die Bespannung der fünf oder sechs Schiebewandwagen gen Slowakei. Der versetzte Standpunkt der beiden Zugteile ist eine echte Herausforderung für den Fotografen, mehr als ein "Beweisfoto" ist nicht herausgekommen.
Nachdem wir in Salgótarján ein paar Schwierigkeiten bei der Lokalisierung des "Hauptbahnhofs" hatten kehrten wir wieder nach Somoskõújfalu zurück. Der Führer des 6341 025 fuhr dankenswerterweise bis vor das recht imposante Bahnhofsgebäude vor, so war auch dieses Wunschmotiv auf der Speicherkarte.
Ein Detail am Rande in Somoskõújfalu. Ordnung muß sein!
Nach einer Übernachtung in Fil'akovo (Pension Bebek, uneingeschränkt zu empfehlen, Reservation wichtig!) ging es am 6. Mai nochmals über die Grenze. In Bánréve konnten wir der "InterPici"-Garnitur Bzmot 406+404 beim Kopfmachen vor dem imposantem Empfangsgebäude zuschauen. In Ungarn werden trotz eingebauter Schlusslichter immer noch die kleinen runden Zugschlussscheiben verwendet, offensichtlich traut man der elektrischen Variante nicht so recht.
So wie dieser Triebwagenzug S 5465 fuhren wir dann ebenso in Richtung Miskolc weiter. Auch hier bereitete es etwas Mühe den eigentlichen Hauptbahnhof Miskolc Tiszai zu finden.
Straßenbahnen? Eigentlich weniger mein Interessengebiet. aber wenn sie vor so einem markantem Bahnhofsgebäude wie in Miskolc Tiszai stehen und voraussichtlich in ein paar Jahren die Tatra-Bahnen durch neuartige "Italiener" ersetzt werden nimmt man sogar das nicht so günstige Fotolicht in Kauf.
Der Bahnsteigbereich von Miskolc Tiszai ist nicht der fotogenste, dokumentarische Aufnahmen erspare ich Euch. Dafür gibt's mal die Bautafel zum "grünen Pfeil", so nennt sich wohl der Um- und Ausbau der Miskolcer Tram.
Anschließend wollten wir nur "mal für ein paar Minuten" zur Schmalspurbahn schauen. Daraus wurden dann über zwei Stunden, da es gar nicht so einfach war den Betriebsbahnhof Diosgyör zu finden. Hier stand die Hybridlok Mk48 2021 im schönstem Sonnenlicht vor dem Gebäude der Betriebsleitung der
LÁEV.
Für den ausfahrenden Güterzug SK->HU kamen wir dadurch in Banreve leider wenige Minuten zu spät. Wenigstens konnten wir noch die ellenlange Wagenschlange des in Richtung Slowakei wartenden Pn 45572 fotografieren.
Dieser kam dann zirka eine Stunde vor Plan im slowakischem Lenartovce an.
Das Empfangsgebäude von Lenartovce hat etwas surreales an sich. Für wie viele tausende internationale Bahnkunden mag es mal projektiert gewesen sein und wie viele tausend haben es wirklich frequentiert? Aber immerhin gibt es eine geöffnete Wartehalle mit einer richtiggehenden Uhr! "Luxus", der auf den meisten vergleichbaren Bahnhöfen in der deutschen Einöde völlig fehlt. |