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- Juni 2011 -
Die
"verdieselte" Hohenfurther (Elektrische) Lokalbahn |
Am 13. Juni '11 (Pfingstmontag) war nach einer Woche Österreich nun Südböhmen
angesagt. Relativ spät über die Grenze bei Studánky gekommen hatte ich mir
entlang der Strecke Rybník - Lipno nad Vltavou (KBS 195) schon ein paar
Quartiere vorab angeschaut. Zufällig stieß ich dann bei der Suche auf die Waldschenke
in Loučovice/Kienberg.
Für eine Nacht völlig ausreichend und mit (vermutlich preisgesenkten) etwas über
400 Kronen auch relativ preiswert in dieser Gegend. Beim leckerem Abendbrot
sitzend konnte ich eine "Hörung" machen, die eindeutig einer
Diesellok zuzuordnen war. Ich malte mir schon tollste Bardotka-Fotos auf dieser
Strecke aus.
Am nächstem Morgen gab es erst mal ein recht brauchbares Frühstück - u.a mit
"Hemenex" sowohl auf der englischen als auch auf der tschechischen Frühstückskarte.
Die etwas verwunderte Frage eines deutschen Pärchens, was denn zu dieser
Kreation gehöre ließ mich erst den Hintergrund dieser Wortschöpfung erkennen.
Sozusagen nicht Denglisch sondern Tschenglisch...
Anschließend war mein erster Zielpunkt Vyšší Brod klášter/Hohenfurth Stift, der im
Bildfahrplan ersichtliche Nahgüterzug war dort wirklich anzutreffen, allerdings
schon als 88311 weit vor Plan bereit zur Rückfahrt nach Rybník/Zartlesdorf. Neben der
"Zweikraftlokomotive" fand ich den Lokführer besonders bemerkenswert.
Oder besser gesagt seine perfekte Arbeitsbekleidung aus kurzen Hosen und
Badeschlappen. Ich glaube, da wären mir meine Füße zu viel wert als das ich
mit solchen Latschen durch den Schotter laufen/stürzen würde. Er stieg übrigens
soeben auf seine E-Lok, nachdem er das Gespann aus 210 072-5 und 704 011-6
selbst fotografiert hatte. Auch in Rybník traf ich ihn dann nochmals fleißig
beim Knipsen. Eine besondere Zusammenstellung, ein Abschied oder ein Neubeginn -
wer weiß (es)?
Anschließend fuhr ich dem nächsten zu erwartenden Personenzug etwas entgegen
und nun wurde klar, daß auch heute "Dieselersatzverkehr" herrscht.
Das dies wohl inzwischen planmäßig so ist wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch
nicht. Sehr schön auf dieser Aufnahme zu sehen ist die Fahrleitungsbauart mit
relativ vielen Bogenabzügen. Die erträumte Bardotka war es natürlich nicht,
aber die 742er mit den drei Btx-Wagen war auch ganz ansehnlich, besonders durch
den überdurchschnittlichen Pflegezustand der 742 017-7.
Zur Kreuzung dieses Personenzuges mit dem Nahgüter im Bahnhof Vyšší Brod klášter
zogen schon die ersten tiefschwarzen Wolken auf. Dementsprechend schlecht sieht
das Foto aus, an der Nachbearbeitung solcher Motive muß ich noch etwas
trainieren.
In Lipno nad Vltavou/Lippen (Moldau) klappte es dann wenigstens mit der passenden
"Theaterbeleuchtung". Interessant hier, daß die Einfahrweiche eine Rückfallweiche
ist, die andere Weiche zum Umfahren des Wagenzuges aber per Hand umgestellt
werden muß.
Dank der (von einigen Leuten belächelten) schnellen Serienbildfunktion meiner
Knipse konnte ich auch das kurz aufblitzende Signal der Rückfallweichenüberwachung
auf die Chipkarte bannen. Die dazugehörigen Fehlversuche waren schnell wieder
gelöscht, zu "Analogzeiten" hätte ich mir so eine Aktion reichlich überlegt.
Das nächste Foto, ebenfalls wieder in Vyšší Brod klášter geplant fiel dann
völlig ins Wasser. Einen etwaigen Eindruck vom sinnflutartigem Regen konnte ich am Bahnübergang kurz vorm Haltepunkt Herbertov/Obermühle festhalten. Der
Scheibenwischer hatte Schwerstarbeit zu leisten, um dieses "Motiv" zu
ermöglichen.
Bis Rybník/Zartlesdorf gelang es mir glücklicherweise sowohl den Zug, als auch die
Regenfront zu überholen. Letztere war glücklicherweise zu langsam um mir das
Foto von der Doppeleinfahrt des Os 18805 aus Lipno und des R 201 (Prag - Linz)
zu verderben.
Damit war in Rybník volles Haus, denn die Nahgütertraktion, ein SKL und der Os
8506 standen inzwischen auch im Bahnhof.
Angesichts des inzwischen auch in Rybník angekommenen Regens und weiterer für
diesen Tag noch geplanter Ziele beendete ich diesen Abstecher an die Strecke
Rybník - Lipno nad Vltavou und damit ist auch dieser Bericht zu Ende. Ich wäre
zwar ganz froh gewesen vor den Personenzügen nochmals die BR 210 zu erleben, so
war es aber auch eine kleine Überraschung unmittelbar nach dem Planwechsel die
"neue" Zugbildung dokumentieren zu können.
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