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Böhmerwaldtour im Juli 2007

Eine achtköpfige Truppe brach am 19.07. mal wieder auf ins "Land des guten Biers und der schönen Züge".
Mit dem EN 353 ging es von Dresden bis Prag. Zum leidigen Thema Reservierung unsere Erfahrung: Wir blieben mit unseren vorab gekauften CD-Binnen-Fahrscheinen im "internationalem Teil" sitzen und bekamen hinter Děčín prompt die Frage nach unseren internationalen Fahrscheinen bis Děčín. Glücklicherweise konnten wir solche vorweisen und so blieb nur der Hinweis auf die ansonsten fällige Strafe.
Trotz leichter Verspätung des 353 klappte der Umstieg in Prag Richtung Ceske Budejovice in wenigen Minuten. Noch eine Frage zu Prag: Zwischen Holesovice und Hbf wird ja (rechts der Strecke) mächtig an einer neuen Trasse gebaut. Soll das eine Streckenverlegung oder eine gesamte Neubaustrecke (Richtung?) werden?
Die Ausfahrt aus Prag ging relativ schleppend vorwärts, viele Baustellen fordern hier ihren Fahrzeittribut. Auch der für uns schon "Kultstatus" habende Schienenersatzverkehr war wieder mit drin, das müsste irgendwo im Raum Tabor/Veseli gewesen sein. Umso knapper wurde dann unser Anschluß in Ceske Budejovice Richtung Cerny Kryz, für Fotos blieb in Budweis also auch keine Zeit. Die war dann erst in auf der Rücktour von Nove Udoli in Cerny Kriz vorhanden.



Die Freude war groß, als eine Bardotka für unsere Rückfahrt nach Ceske Budejovice in den Bahnhof rollte.

Was für ein Zuglauf....


Wenn man bedenkt, daß es keine 24 Stunden später in diesem Bahnhof einen Unfall mit ca. 25 Verletzten gab kann es einem schon etwas kalt den Rücken herunterlaufen :-(

Am Mittwoch machten wir uns zu einer weiteren Nebenstreckenrunde auf. Zuerst ging es bis nach Cicenice. Dort trafen wir auf einige ältere Vertreter der E-Traktion. Hier hat sogar der Wagen den Bügel am Draht, ich hoffe die Elektro-Fans damit etwas erfreut zu haben ;-)



242 275 war im Meßzug-Einsatz und 242 269 brachte den arg verspäteten Os 8005 aus Richtung Strakonice.



Mit dessen Umsteigern und ca. 25 Minuten Verspätung ging unsere Fahrt nur bis Vodnany, dort war Rangieren mit Reisenden angesagt, da das eigentlich nicht benötigte Kreuzungsgleis bereits mit einem Güterzug belegt war.



In Volary hätten wir eigentlich sitzen bleiben können, da unser Beiwagen als besonderer Service für eine Kindergruppe an den Zug Richtung Norden angehangen wurde. Aber spätestens in Kubova Hut' wäre dann Schluß gewesen, dort verließ uns der Beiwagen wieder.
Nach einem Umstieg in Strakonice kam in Horazdovice größere Begeisterung auf. Nähmaschine 831 130 wartete mit ihrem Beiwagen auf uns zur Weiterfahrt Richtung Klatovy. Ein weiterer 830 hätte uns vielleicht schon stutzig machen sollen, aber die Umläufe der CD sind so verworren, daß die Freude über die Oldiemitfahrt erstmal überwog.



Allerdings leider nur bis ins 8 Kilometer entfernte Velke Hydice. Dort stand zur "Freude" aller mal wieder ein Bus für uns bereit. Und das auch noch, nachdem wir uns gerade eine neue Runde Hopfenkaltschale aufgemacht hatten. Mit einem für deutsche Busse und deutsche Fahrgäste nicht gerade zimperlichen Tempo ging es über kleine Straßen nach Susice. Dort wartete 831 183-9, aber leider nicht auf uns!



Für einige Tupperdosen-Unerfahrene unserer Gruppe war die nun folgende Fahrt mit 914 014 aber auch ein schönes Erlebnis. Ab Klatovy brachte uns dann ein 842 nach Zelezna Ruda in unser zweites Nachtquartier.

Am darauffolgenden Tag ging es erstmal zum Fahrkartenkauf nach Z.R. mesto. Die freundliche Verkäuferin war angesichts unseres schon vorbereiteten Zettels mit den Wünschen offensichtlich erstmal so geschockt, daß sie uns eine Fahrkarte über Plzen verkaufte. Wer fährt denn auch schon über Domazlice und Tachov in Richtung Marianske Lazne??? Auch dieses Problem wurde aber gelöst und hinter der bestens gepflegten 754 024 ging die Fahrt bis Janovice. Der nun folgende Abschnitt der KBS 185 gefiel mir bestens, da hier fast alle Bahnhöfe noch mit Formsignalen ausgestattet sind. Leider konnte ich aber auch hier kein Exemplar der dreiflügeligen Bauart (wie einst in Jirikov) erspähen. In Domazlice trafen wir auf den Grund, wieso es keinen Schnellzugverkehr mehr über Görlitz gibt ;-) Schließlich waren die Zugnummern 450-455 jahrzehntelange Stammleistungen zwischen Polen und der DDR/BRD...


D 451 in Domazlice

Mit ständig wechselnden Triebwagenkompositionen (und ohne den bereits befürchteten SEV) ging unser Fahrt dann nach Plan nach Plan (ja das ist mit Absicht gedoppelt) und von dort nach Marianske Lazne. Nun schlichen sich ein paar Pannen ins Programm. Erst meinte die Lokalität am Bahnhof, daß wir fürs Diätprogramm reif wären und "verweigerte" uns die Nahrungsaufnahme. Und dann verfingen wir uns noch im tschechisch-deutschem Tarifwirrwahr des Egronet. Eine Tageskarte diese Verbunds gilt halt doch nicht im ganzen Verbund! Hieß für den Abschnitt Brambach-Plauen eine Nachzahlung, die in etwa dem weitaus größerem CD-Abschnitt an diesem Tage entsprach. Passend dazu der strömende Regen ließ uns wissen, daß wir wieder "Dahemme" sind. Und damit endet auch dieser Bericht, denn die Kippelfahrt in einem 612er finde ich nicht so berichtenswert!

Fragen zu diesem Bericht kann ich erst übernächste Woche beantworten, denn jetzt ruft das Bett, morgen früh geht es in aller Frühe auf ins Mutterland der Eisenbahn.

Viele Grüße und Danke für Eure Aufmerksamkeit sagt Niels


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P.S.: Was der Mensch so braucht, wenn auch manchmal in etwas anderer Reihenfolge. Gesehen im Bahnhof Domazlice.

 

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